Aktionärsbrief zum 1. Halbjahr 2003/2004

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre

 

Im vergangenen Quartal haben Sie mit der Herabsetzung des Aktienkapitals und der Schaffung von neuem genehmigtem Kapital an der Generalversammlung eine neue finanzielle Basis für die Private Equity Holding gelegt. Der gesamte Verwaltungsrat freut sich mit mir über das uns entgegengebrachte Vertrauen und bedankt sich für Ihre Unterstützung in einem für Private Equity weiterhin schwierigen Marktumfeld, wo allerdings erste Anzeichen einer Erholung sichtbar werden.

 

In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2003/2004 verringerte sich der Fair Value pro Aktie von EUR 40.95 auf EUR 35.91.

 

In der Berichtsperiode wurde ein Reingewinn von EUR 1.6 Mio. erzielt (gegenüber einem Verlust von EUR 50.0 Mio. im ersten Halbjahr 2002/2003). Die Hauptfaktoren, die zu diesem positiven Ergebnis beigetragen haben, sind die Erlöse, welche Private Equity Holding aus dem vereinbarten Gewinnbeteiligungsrecht am Verkauf einiger der in der CSFB-Transaktion enthaltenen Funds zuflossen, sowie realisierte Wechselkursgewinne aus den Swap Transaktionen, welche als übriger Ertrag verbucht wurden. Andererseits mussten dauerhafte Abschreibungen in Höhe von EUR 17.4 Mio. in der Erfolgsrechnung vorgenommen werden.

 

Der Gesamtwert der Beteiligungen (Anlagevermögen) verringerte sich von EUR 181.5 Mio. (per 1. April 2003) auf EUR 157.6 Mio. (per 30. September 2003). Im Berichtszeitraum wurden als nicht dauerhaft eingestufte Wertberichtigungen in Höhe von netto EUR 5.7 Mio. zu Lasten des Eigenkapitals verbucht. Die Hauptgründe hierfür waren Wertberichtigungen infolge negativer Marktentwicklungen, operative Probleme von Portfoliogesellschaften sowie Währungseffekte.

 

Während der Berichtsperiode nahmen die gesamten Commitments von EUR 274.9 Mio. per 1. April 2003 auf EUR 255.9 Mio. per 30. September 2003 ab. Parallel dazu verringerten sich die ausstehenden Commitments von EUR 38.1 Mio. per 1. April 2003 auf EUR 28.6 Mio. per 30. September 2003. Diese Abnahme ist primär auf die Veräusserung von 50 Prozent der Beteiligung an Europe Capital Partners IV (vgl. Bericht des Managers) im letzten Quartal sowie auf Kapitalabrufe zurückzuführen.

 

Die Kapitalabrufe beliefen sich auf insgesamt EUR 4.7 Mio. und die Ausschüttungen auf EUR 9.3 Mio.

 

An der im August abgehaltenen Generalversammlung stimmten die Aktionäre sämtlichen Anträgen des Verwaltungsrates zu. Genehmigt wurde u.a. die Herabsetzung des Aktienkapitals der Gesellschaft von CHF 450 Mio. auf CHF 45 Mio. mittels Reduktion des Nennwertes der Aktien von CHF 100 auf CHF 10 je Aktie. Die Aktien werden seit dem 8. September 2003 zu ihrem neuen Nominalwert an der SWX Swiss Exchange gehandelt.

 

Weiter stimmten die Aktionäre der Schaffung eines genehmigten Kapitals in Höhe von CHF 22.5 Mio. zu, welches in den nächsten zwei Jahren unter gewissen Bedingungen und im Rahmen der neuen Strategie aufgenommen werden kann. Neues Kapital würde eine geeignete Asset Allocation innerhalb des Portfolios und die raschere Implementierung einer neuen Strategie ermöglichen.

 

Um die Auswirkungen der Wechselkursschwankungen auf die Rechnungslegung der Private Equity Holding zu minimieren, hat der Verwaltungsrat beschlossen, den Schweizer Franken als Rechnungslegungswährung durch den Euro zu ersetzen. Ab dem 30. September 2003 wird die Private Equity Holding ihre Finanzberichterstattung in Euro vornehmen. An der SWX Swiss Exchange bleiben die Aktien weiterhin in Schweizer Franken kotiert.

 

Die Übertragung der verkauften Beteiligungen wird in Kürze abgeschlossen sein. Die Mehrheit der Funds wurde bereits übertragen, und wir gehen davon aus, dass die gesamte CSFB-Transaktion plangemäss bis Ende November abgewickelt sein wird.

 

In der Folge haben die unter dem Umlaufvermögen ausgewiesenen Vermögenswerte available-for-sale von EUR 104.8 Mio. per Ende Juni auf EUR 32.5 Mio. per 30. September 2003 abgenommen. Nach Abschluss der Transaktion werden sowohl diese Position als auch die Position "kurzfristige Darlehen" nicht länger in der Bilanz erscheinen. Die schuldenfreie Bilanz wird eine positive zukünftige Entwicklung der Gesellschaft und des Portfolios erlauben.

 

Am Private-Equity-Markt waren in den letzten Monaten einige positive Entwicklungen auszumachen, und wir blicken der Zukunft mit Vertrauen entgegen. Innovation, neue technische Durchbrüche und Entwicklungen sind weiterhin ein treibender Faktor in der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung.

 

Das Liquiditätsmanagement bleibt eine wichtige Aufgabe. Wir erwarten jedoch, dass sich die Liquiditätssituation mittelfristig weiter entspannt, weil die Ausschüttungen die Kapitalabrufe im Jahr 2004 übersteigen dürften. Zusammen mit dem restrukturierten Portfolio und einer potenziellen Kapitalaufstockung bietet uns diese Entwicklung die Möglichkeit, in Zukunft Investmentgelegenheiten am Primär- und Sekundärmarkt wahrzunehmen.

 

Ich danke Ihnen für Ihre Unterstützung.

 

Marinus W. Keijzer

Präsident und Delegierter des Verwaltungsrats

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Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre der Private Equity Holding

 

In den vergangenen zwei Jahren war die Lage am Private-Equity-Markt schwierig. Doch die jüngsten Entwicklungen deuten auf eine Besserung hin. Es sind wieder vermehrt M&A-Transaktionen mit Venture-Finanzierung zu beobachten und auch das IPO-Fenster scheint sich wieder zu öffnen: Wurden im ersten Halbjahr 2003 in den USA insgesamt lediglich zehn IPOs abgewickelt, zählten wir nur schon im Monat Juli bereits deren acht. In Europa betrug die IPO-Aktivität im Q3 2003 43 Prozent mehr als im vorangegangenen Quartal. Auch wenn diese IPO-Aktivität nicht das Ausmass der Boomjahre erreicht, so verheisst diese Entwicklung für das restliche Jahr 2003 sowie für 2004 doch Gutes. Es ist noch zu früh, um die weitere Entwicklung dieses Trends vorauszusehen, doch wir erachten ihn als zukunftsweisend. Sollte sich diese Entwicklung tatsächlich fortsetzen, wird der Private Equity Holding aus den Exits aus Beteiligungen zusätzliche Liquidität zufliessen, die sich mittels Neuinvestitionen am Primär- und Sekundärmarkt zur Neustrukturierung des Portfolios nutzen lässt.

 

Im letzten Quartal verringerte sich der Wert des Beteiligungsportfolios von EUR 120.7 Mio. auf EUR 114.4 Mio. Diese Abnahme ist hauptsächlich auf erforderliche Wertberichtigungen bei gewissen Fund Beteiligungen zurückzuführen.

 

Im Berichtsquartal wurden keine neuen Commitments eingegangen; einige Portfolio-Funds indes tätigten Neu- und Folgeinvestitionen.

 

Gemäss der strategischen Prioritätensetzung verhandelt die Private Equity Holding weiterhin über die Reduktion der ausstehenden Commitments, wobei bisher Folgendes erreicht wurde:

 

 

- Nach Quartalsabschluss gelang es der Private Equity Holding im Oktober 2003, ihr Commitment an Formula Ventures II um USD 5 Mio. zu reduzieren und somit auch das ausstehende Commitment um denselben Betrag zu verringern. Diese Transaktion wird keine negativen Auswirkungen auf das Finanzergebnis der Private Equity Holding haben und der Gesellschaft erlauben, in vollem Ausmass am Aufwärtspotenzial des existierenden Portfolios teilzuhaben.

 

Nennenswerte Meldungen über das Fund Portfolio sind unter anderem:

 

- Minicap Technology Investment AG kündigte per 30. September einen Exit durch die Veräusserung der Beteiligung an Axovan AG an. Axovan AG entwickelt Wirkstoffe, die auf G-Protein-bindenden Rezeptoren basieren. Actelion zahlte für die Gesellschaft zunächst einen Kaufpreis von CHF 60 Mio. Dieser kann sich mit den Produktfortschritten bis auf CHF 252 Mio. erhöhen.

 

- TVM III GmbH & Co. KG schüttete die Erlöse aus dem Verkauf ihrer Beteiligung an GPC Biotech aus. GPC Biotech ist eine an der Frankfurter Börse kotierte, im TecDAX-Index enthaltene Gesellschaft, die sich auf die Entdeckung und Entwicklung neuer antikanzerogener Wirkstoffe spezialisiert hat.

 

- Private Equity Holding erhielt nach Abschluss der Berichtsperiode im Oktober eine Ausschüttung von USD 1.8 Mio. aus dem Verkauf der Radlan Computer Communications Ltd. an Marvell, eine Beteiligung von FV-PEH, LP. Der Fund erzielte auf dieser Transaktion einen Multiple von 3.4.

 

Im letzten Quartal verringerte sich der Fair Value der Direktbeteiligungen von EUR 43.9 Mio. auf EUR 43.2 Mio.

 

Im Portfolio der Direktbeteiligungen waren folgende nennenswerte Ereignisse zu verzeichnen:

 

- EpiCept Corporation verkaufte der Adolor Corporation die exklusiven Rechte zur nordamerikaweiten Entwicklung und Vermarktung von sterilen Pflastersystemen zur Linderung postoperativer Narbenschmerzen.

 

- Die Private Equity Holding tätigte eine Folgeinvestition in Höhe von USD 0.1 Mio. in Advanced Recognition Technologies Inc. (ART). ART ist anerkannter Pionier und Marktführer im Bereich eingebetteter Technologien für drahtlose Geräte für den Massenmarkt und bietet modernste Sprach- und Handschrifterkennungs-Lösungen an. Dank des technologischen Vorsprungs gegenüber der Konkurrenz hat ART mit über 25 Herstellern von Mobilfunkgeräten Verträge abgeschlossen, welche den Einbau von ART-Produkten in über 60 verschiedenen Mobilfunk- und anderen Geräten vorsehen. Bisher wurden rund 30 Millionen Handapparate mit integrierter ART-Technologie verkauft.

 

- Die Beteiligung an Neurotech, einem Unternehmen, das Behandlungen für Netzhauterkrankungen entwickelt, wurde auf 50 Prozent des verbuchten Fair Value abgeschrieben. Diese Wertberichtigung wurde notwendig, weil das Unternehmen die Entwicklungsmeilensteine verfehlte und aufgrund der Kapitalstruktur der Gesellschaft.

 

Im Mittelpunkt unserer Anstrengungen steht nach wie vor die Verringerung der ausstehenden Commitments. Um dieses Ziel zu erreichen, führen wir aktiv Verhandlungen.

 

Wir evaluieren sorgfältig Gelegenheiten für Folgeinvestitionen in Direktbeteiligungen, mit denen sich eine Renditemaximierung auf den bestehenden Beteiligungen erzielen lässt, und prüfen laufend Anlagemöglichkeiten am Primär- und Sekundärmarkt.

 

Wir danken Ihnen für Ihr Vertrauen.

Swiss Life Private Equity Partners AG

 

Dr. Peter Derendinger

Delegierter des Verwaltungsrats

 

Petr Rojicek

Chief Investment Officer