Ebenbuild erhält öffentliche Förderung im Rahmen des UBIC-Konsortiums für das Projekt "Digital Lung Twin“


  • Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bewilligt Fördermittel in Höhe von bis zu 1,8 Millionen Euro

München, Deutschland, 28. November 2023 -- Ebenbuild, ein Unternehmen, das personalisierte, KI-gestützte virtuelle Lungen zur Unterstützung klinischer Entscheidungen und digitaler klinischer Studien entwickelt, gab heute seine Teilnahme am Forschungsprojekt „Personalisierte Lungenzwillinge zur Behandlung des akuten Atemnotsyndroms“ (Personalized Lung Twins for the Treatment of Acute Respiratory Distress Syndrome UBIC) in Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, dem Universitätsklinikum Augsburg, dem Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, der Uniklinik RWTH Aachen und der Universitätsmedizin Mannheim bekannt.

Insgesamt erhält das Konsortium für das UBIC-Projekt bis zu 1,8 Millionen Euro Fördermittel vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).

Als Teil des UBIC-Konsortiums erhält Ebenbuild bis zu 900.000 Euro für die Entwicklung neuartiger KI- und Simulationstechnologien zur Modellierung und Erforschung heterogen geschädigter Lungen und zur Verbesserung der digital unterstützten Entscheidungsfindung in der Intensivmedizin.

Ebenbuild entwickelt personalisierte Lungensimulationsmodelle, die auf patientenspezifischen Daten basieren. Diese so genannten digitalen Lungenzwillinge werden eingesetzt, um die Behandlungsergebnisse von Intensivpatienten zu verbessern, die künstlich beatmet werden und an akutem Atemnotsyndrom, kurz ARDS, leiden. ARDS ist eine lebensbedrohliche Komplikation mit vielen Ursachen wie Trauma, Sepsis oder schwere Erkrankungen, z. B. COVID-19. Durch den Flüssigkeitsaustritt in die Lunge wird die Atmung erschwert und es gelangt kein Sauerstoff in den Körper.

Eine angemessene Behandlung ist lebenswichtig, aber das entsprechende Fachwissen ist in der Regel nur in spezialisierten Zentren verfügbar und die Therapie extrem zeitaufwändig. Trotz der Fortschritte bei Diagnose und intensivmedizinischer Behandlung wird ARDS immer noch zu selten erkannt und daher zu wenig behandelt, was weltweit ein großes Problem darstellt. Infolgedessen sterben etwa 40 Prozent der ARDS-Patienten. Seit Beginn der Covid-Pandemie sind diese Zahlen sogar noch weiter gestiegen, wobei über 80 Prozent der Todesfälle nach einer Covid-Infektion auf ARDS zurückzuführen sind.

"Wir freuen uns über unsere Beteiligung an dem Projekt und die Finanzierung", sagte Dr. Kei Müller, CEO und Mitgründer von Ebenbuild. "Es ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu unserem Ziel, Kliniken auf der ganzen Welt eine hochentwickelte Entscheidungshilfe zur Verfügung zu stellen, um verschiedene Szenarien für eine virtuelle Evaluierung verfügbarer therapeutischer Strategien zu testen. Unser digitaler Lungenzwilling bietet eine noch nie dagewesene medizinische Unterstützung, indem er eine individuelle Lunge nachbildet. So können Ärzte verschiedene Behandlungsoptionen unter realen Bedingungen bewerten, die Beatmungsqualität verbessern und letztlich das Leben von Patienten retten."

"Die komplexen, heterogenen Patienteninformationen unserer klinischen Kooperationspartner ermöglichen erstmals die Analyse und Bewertung von ARDS auf Basis echter Patientendaten", sagt Dr. Jonas Biehler, CTO und Mitgründer von Ebenbuild. "Dies wird uns helfen, neue Data-Science- und Deep-Learning-Algorithmen zu entwickeln und zu trainieren, die weitere Automatisierung von Modellierungs- und Personalisierungsprozessen zu ermöglichen und unsere Entwicklung einer skalierbaren KI- und Simulationstechnologie für einen flächendeckenden klinischen Einsatz zu unterstützen."

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Über Ebenbuild

Ebenbuild ist ein Pionier im Bereich der digitalen Gesundheitstechnologie und entwickelt anhand von Patientendaten präzise, patientenspezifische Simulationsmodelle der Lunge, sogenannte digitale Zwillinge. Das digitale Toolset von Ebenbuild basiert auf physikbasierter Simulation, KI und Datenwissenschaft und soll Entscheidungsträger in den Biowissenschaften und Kliniken sowie Ärzte unterstützen. Der Ansatz von Ebenbuild ermöglicht ein besseres Verständnis von Atemwegserkrankungen und der individuellen Pathophysiologie und damit eine neue Klasse von Produkten und Dienstleistungen. Diese reichen von In-silico-Studien zur Beschleunigung und Risikominderung bei der Entwicklung von inhalativen Medikamenten bis hin zu personalisierten Behandlungsoptionen, die die Überlebens- und Heilungschancen in jährlich Millionen Fällen von Atemwegserkrankungen wie dem akuten Atemnotsyndrom (ARDS) verbessern.
www.ebenbuild.com

Über das akute Atemnotsyndrom (ARDS)
Das akute Atemnotsyndrom betrifft jeden zehnten Patienten auf der Intensivstation und etwa 23 Prozent aller künstlich beatmeten Patienten. Jedes Jahr erkranken weltweit Millionen von Patienten an ARDS. Die Sterblichkeitsrate liegt bei 40 %. Schon vor der Corona-Pandemie litten mehr als 60.000 der 412.000 Patienten, die jährlich auf deutschen Intensivstationen künstlich beatmet werden, an einem akuten Atemnotsyndrom (ARDS). Bei COVID-19 zum Beispiel tritt ARDS bei >90% der beatmungspflichtigen Patienten auf.
Die Ursache dieser Atemwegskomplikation ist eine Schädigung der Lunge, die durch Erkrankungen wie Sepsis, Lungenentzündung, Einatmung toxischer Gase oder die künstliche Beatmung selbst verursacht wird und zu einer lebensbedrohlichen Störung des Gasaustauschs führt. Flüssigkeitsansammlungen, eine unzureichende Belüftung der Lunge und eine stark verminderte Sauerstoffsättigung des Blutes sind charakteristisch für die Erkrankung. Allein in Deutschland verursacht die Beatmung von ARDS-Patienten Kosten in Milliardenhöhe.