Feintool Halbjahresabschluss mit operativen Verbesserungen in schwierigerem Umfeld


Rund 58% (71%) oder CHF 127,8 Mio. des Gruppenumsatzes stammen aus dem Segment Feinschneiden/Umformen. Das Segment Verbinden/Automatisieren, welches neben der Baltec-Gruppe und den IMA-Gesellschaften auch die Aktivitäten der per 1. Januar 2001 übernommenen Afag-Gruppe beinhaltet, hat 27% (14%) oder CHF 58,8 Mio. zum konsolidierten Umsatz beigetragen. Das Segment Kunststoff-/Metallkomponenten hat einen Umsatzbeitrag von 15% (15%) oder CHF 32,0 Mio. geleistet. Aufgrund der Geschäftsentwicklung in Nordamerika dürfte die für das ganze Geschäftsjahr anvisierte Umsatzspanne von CHF 490 Mio. bis 510 Mio. nicht erreicht werden. Die eingeleiteten Massnahmen sind darauf ausgerichtet, dass trotz des unter den Erwartungen liegenden Umsatzes die operative Marge gehalten und ein Reingewinn im unteren Bereich der für das Geschäftsjahr kommunizierten Bandbreite erzielt werden kann.

Segment Feinschneiden/Umformen mit neuer Pressengeneration und sehr gut ausgelasteten europäischen Produktionswerken
Im Feinschneid-Pressen- und -Anlagengeschäft führt die neue Pressengeneration HFA plus, welche im Dezember 2000 im Markt eingeführt wurde, zu einer wesentlich höheren Ausbringung, zur wirtschaftlicheren Anwendung des Verfahrens und damit zu einer Reduktion der Stückkosten für feingeschnittene Teile und Komponenten. Der Auftragseingang ist entsprechend erfreulich, doch können aufgrund der Lieferfristen von sechs bis neun Monaten nur noch wenige Pressen im laufenden Geschäftsjahr ausgeliefert werden. Diese Innovation führt somit wie erwartet zu einer schwächeren Umsatzleistung im laufenden Geschäftsjahr, bringt jedoch eine erhebliche Wachstumsdynamik im Pressen- und Anlagengeschäft ab dem nächsten Geschäftsjahr.

Im Teile- und Komponentengeschäft haben die gut ausgelasteten europäischen Werke und der Betrieb in Japan ihre Umsatzziele übertroffen, konnten jedoch den schwächeren Geschäftsgang in den drei US-Werken nicht ganz kompensieren. Einige der in der Automobilindustrie in Nordamerika tätigen Kunden haben ihre Bestellungen kurzfristig deutlich reduziert. Die Kapazitäten im Fertigungsbereich wurden entsprechend angepasst, ohne jedoch die für das weitere Wachstum notwendigen personellen Ressourcen zu beeinträchtigen. Ebenfalls werden Kooperationen zur besseren Auslastung des Werks in Tennessee geprüft.

Segment Verbinden/Automatisieren in der Integrationsphase und mit neuer Ausrichtung
Die substantielle Umsatzzunahme im ersten Halbjahr ist auf organisches Wachstum in Europa, die volle Konsolidierung der IMA und der mhk (im Vorjahr nur 3 Monate) sowie die erstmalige Konsolidierung der Afag-Gruppe (3 Monate) zurückzuführen. Da Baltec, IMA und Afag in verschiedenen Branchen erfolgreich als Systemanbieter tätig sind, ist das mittelfristige Wachstum dieses Geschäfts auch bei einer weiteren Konsolidierung in der Telekommunikationsbranche nicht gefährdet. Das Automationskomponentengeschäft der Afag und der mhk konnte an die erfreuliche Entwicklung des Vorjahres anschliessen. Dieses margenstarke und stabile Geschäft enthält erhebliches Potential für die Erschliessung neuer Märkte. Mit der Gründung einer eigenständigen Vertriebsorganisation in USA sowie der begonnenen Integration der Aktivitäten von Afag, mhk und Baltec wurden die Weichen für eine erfolgreiche Entwicklung gestellt. Zudem wird das Systemgeschäft der Afag auf den Standort Aarberg konzentriert und zusammen mit den deutschen Standorten Amberg und Berlin in einen leistungsfähigen Firmenverbund eingebracht.

Segment Kunststoff-/Metallkomponenten mit Kapazitätserweiterung für zukünftige Markterschliessungen
Die Umsatzzunahme ist im ersten Halbjahr unter den Erwartungen ausgefallen, obwohl die Komponenten- und Baugruppenfertigung in Biberist ihre Zielvorgaben weitgehend zu erfüllen vermochte. Die neue Mühlemann-Gesellschaft in USA sowie der für Europa und USA tätige Werkzeugbau in Biberist haben die Umsatzziele primär aufgrund von Verzögerungen beim Anlauf von neuen Projekten nicht ganz erreicht. Trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes in Nordamerika konnte die neue Mühlemann-Gesellschaft in Tennessee Aufträge für Kunden in Brasilien, Mexiko und USA gewinnen.

Angestrebtes Ergebnisziel für das Geschäftsjahr bestätigt
Das Halbjahresergebnis 2000/2001 zeigt auf, dass Feintool auch in einem schwierigeren wirtschaftlichen Umfeld seine Position behaupten und festigen kann. Auch wenn das Umsatzziel von mindestens CHF 490 Mio. nicht erreicht werden sollte, werden die Zielsetzungen für die operative Marge und das Ergebnis beibehalten. Unter Berücksichtigung aller Veränderungen im Konsolidierungskreis und der eingeleiteten Massnahmen zur Ertragssicherung erwartet die Gruppenleitung eine Nettoumsatzsteigerung um 10 bis 15% auf CHF 470 bis 490 Mio. und bei einer operativen Marge von 7 bis 8% eine Verbesserung des Reingewinns auf ca. 26 Mio. Franken.

Lyss, 15. Mai 2001

Der gedruckte Halbjahresbericht kann als PDF im Internet - www.feintool.com - unter Investor Relations/Semesterberichte eingesehen und/oder ausgedruckt werden.