OSLO, Norwegen, BALTIMORE und GAITHERSBURG, Maryland, USA, Aug. 16, 2018 (GLOBE NEWSWIRE) -- CEPI (die Coalition for Epidemic Preparedness Innovations) gab heute eine neue Kooperation mit Profectus BioSciences, Inc. und Emergent BioSolutions Inc. (NYSE: EBS) bekannt, in deren Rahmen die Unternehmen vorab bis zu 36 Mio. US-Dollar zur Entwicklung und Herstellung eines Impfstoffs gegen das Lassa-Virus erhalten. Es wird geschätzt, dass jährlich 100.000 bis 300.000 Lassa-Infektionen auftreten.1
Gemäß dem Rahmenvertrag für die Zusammenarbeit zwischen den drei Parteien wird Profectus von CEPI Gelder für die Weiterentwicklung seines Lassa-Virus-Impfstoffs erhalten. CEPI unterstützt die erste Phase des Projekts mit 4,3 Mio. US-Dollar, mit Optionen für Investitionen von bis zu insgesamt 36 Mio. US-Dollar über fünf Jahre, einschließlich der Beschaffung des Impfstoffs für Lagerhaltungszwecke. Emergent wird das von CEPI finanzierte Programm bei der Technik und der Produktion unterstützen. Durch eine separate Vereinbarung mit Profectus hat Emergent die exklusive Möglichkeit, die Entwicklungsaktivitäten für den Lassa-Virus-Impfstoff von Profectus zu lizenzieren und zu kontrollieren. Die weltweite Non-Profit-Organisation PATH wird ebenfalls mit dem Konsortium im Rahmen einer separaten Vereinbarung mit CEPI an der klinischen Entwicklung arbeiten. Dies ist die zweite finanzielle Förderung der Zusammenarbeit durch die CEPI, nach einer Förderung der Entwicklung eines Impfstoffs gegen den Nipah-Virus im Mai 2018.
Eine Infektion mit dem Lassa-Virus – ein einzelsträngiges RNA-Virus, das zur Familie der Arenaviridae gehört – kann eine akute hämorrhagische Viruserkrankung verursachen, das Lassa-Fieber. Das erstmals in den 1950er Jahren beschriebene Virus wurde 1969 identifiziert, nachdem zwei Missionsschwestern in der nigerianischen Stadt Lassa an der Krankheit starben.2 Das Virus wird über den Kontakt mit Lebensmitteln oder Haushaltsgegenständen, die mit Urin oder Kot von Vielzitzenmäusen verunreinigt wurden, auf den Menschen übertragen. Die Übertragung von Mensch zu Mensch erfolgt sowohl in der Gemeinschaft als auch im Gesundheitswesen, wo sich das Virus über kontaminierte medizinische Geräte ausbreiten kann.3 Auch die sexuelle Übertragung des Lassa-Virus wurde berichtet.4
Etwa 80 % der Infizierten zeigen keine Symptome. Jede fünfte Infektion führt zu einer schweren Erkrankung, bei der das Virus mehrere Organe wie Leber, Milz und Nieren angreift.5 Das Virus ist in Benin, Ghana, Guinea, Liberia, Mali, Sierra Leone und Nigeria endemisch, existiert aber wahrscheinlich auch in anderen westafrikanischen Ländern. Derzeit gibt es keinen zugelassenen Impfstoff gegen das Lassa-Virus.6
In diesem Jahr gab es Ausbrüche des Lassa-Virus in Liberia, Nigeria, Sierra Leone und im Südsudan,7 wobei der Ausbruch in Nigera der größte ist.8
Dr. Richard Hatchett, CEO von CEPI, sagte:
„Mit bisher 472 bestätigten Fällen und 121 Toten9 erlebte Nigeria 2018 seinen bisher größten dokumentierten Ausbruch des Lassa-Virus in der Geschichte. Das Lassa-Fieber stellt in vielen Teilen Westafrikas nach wie vor eine Gefahr für die öffentliche Gesundheit dar und hat deutlich gezeigt, dass es zu schweren Epidemien führen kann. In Anbetracht seines epidemischen Potenzials hat die Weltgesundheitsorganisation das Lassa-Virus als einen vorrangigen Erreger identifiziert, für den weiterere Forschung und Entwicklung erforderlich ist. Doch trotz des dringenden Bedarfs gibt es derzeit keinen zugelassenen Impfstoff gegen das Virus.
Die Investition von CEPI in Höhe von bis zu 36 Mio. US-Dollar über einen Zeitraum von fünf Jahren erweitert das wachsende Portfolio von CEPI um einen weiteren Lassa-Impfstoffkandidaten und zeigt unser Engagement, diese schreckliche Krankheit zu bekämpfen.“
Thomas Lynch, Vorsitzender und CEO von Profectus BioSciences, sagte:
„Profectus freut sich über die Zusammenarbeit mit CEPI, Emergent und PATH bei der Entwicklung unseres VesiculoVax™-vektorisierten Impfstoffs gegen das Lassa-Fieber. Gemeinsam können wir den erheblichen und bisher unerfüllten medizinischen Bedarf der Menschen decken, die in Gebieten leben oder in Gebiete reisen, in denen das Lassa-Virus endemisch ist.“
Daniel J. Abdun-Nabi, CEO von Emergent BioSolutions, sagte:
„Im Rahmen der Kooperation mit Profectus, CEPI und PATH ist Emergent erfreut, Teil der Lösung zu sein, um für aufkommende Infektionskrankheiten medizinische Gegenmaßnahmen anzubieten, bei denen es derzeit keine gibt, wie zum Beispiel beim Lassa-Fieber. Unser „Center for Innovation in Advanced Development and Manufacturing“ ist darauf ausgelegt, die Produktion bei öffentlichen gesundheitlichen Notfällen zu steigern, wenn es wirklich darauf ankommt.“
Über CEPI
CEPI ist eine innovative Partnerschaft zwischen öffentlichen, privaten, philanthropischen und zivilgesellschaftlichen Organisationen, die 2017 in Davos gegründet wurde, um Impfstoffe gegen künftige Epidemien zu entwickeln. Bisher hat CEPI mehrjährige Förderungen von Norwegen, Deutschland, Japan, der Bill & Melinda Gates Foundation und Wellcome erhalten. Außerdem hat CEPI einjährige Investitionen von den Regierungen Australiens, Belgiens und Kanadas erhalten. Sie hat 630 Millionen US-Dollar ihres angestrebten Finanzierungsziels von 1 Milliarde US-Dollar erreicht. Die Europäische Kommission hat eine Sacheinlage in Höhe von 250 Millionen Euro angekündigt, die entsprechende Projekte über EG-Mechanismen unterstützen wird. Seit ihrer Gründung im Januar 2017 hat CEPI zwei Ausschreibungen veröffentlicht. Die erste war für Impfstoffkandidaten gegen das MERS-COV-, das Nipah- und das Lassa-Virus. Die zweite war für die Entwicklung von Plattformen, die zur schnellen Impfstoffentwicklung gegen unbekannte Erreger genutzt werden können. Erfahren Sie mehr unter CEPI.net. Folgen Sie uns unter @CEPIvaccines.
Über Profectus BioSciences, Inc.
Profectus BioSciences, Inc. ist ein Unternehmen für klinische Impfstoffplattformen, das neue Impfstoffe zur Prävention und Behandlung von Infektionskrankheiten und damit verbundenen Krebserkrankungen entwickelt. Die Impfstoffe von Profectus basieren auf den unternehmenseigenen Impfstoffbereitstellungsplattformen zum Schutz vor neu auftretenden Infektionskrankheiten, die für die öffentliche Gesundheit und die biologische Verteidigung von Bedeutung sind, z. B. Ebola, Marburg, Chikungunya, Zika, die Pferde-Enzephalitis-Viren und das respiratorische Synzytial-Virus, und therapeutisch auf viral infizierte Zellen und Krebsarten abzielen, die mit dem Hepatitis-B-Virus (HBV), dem humanen Papillomavirus (HPV), dem Herpes-simplex-Virus Typ 2 (HSV-2) und dem humanen Immundefizienz-Virus (HIV) assoziiert sind. Weitere Informationen finden Sie unter www.profectusbiosciences.com.
Über Emergent BioSolutions Inc.
Emergent BioSolutions Inc. ist ein globales Life-Science-Unternehmen, das sich auf den Schutz und die Verbesserung des Lebens durch die Bereitstellung von Spezialprodukten für die zivile und militärische Bevölkerung konzentriert, die auf zufällige, vorsätzliche und natürlich auftretende Bedrohungen der öffentlichen Gesundheit ausgerichtet sind. Durch unsere Arbeit wollen wir bis 2025 50 Millionen Menschenleben mit unseren Produkten schützen und verbessern. Weitere Informationen zu dem Unternehmen finden Sie unter www.emergentbiosolutions.com. Folgen Sie uns auf LinkedIn und Twitter unter @emergentbiosolu und auf Instagram unter @life_at_emergent.
Über die Entwicklung des Lassa-Impfstoffs
Die Impfstoffplattform VesiculoVax™ ist das Ergebnis von Grundlagenforschung, für die anfänglich die Yale University und später Profectus Mittel vom US-Gesundheitsministerium, dem National Institutes of Health (NIH) und dem National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID) erhalten haben. Derzeit wird die Entwicklung eines mehrwertigen Impfstoffs zum gleichzeitigen Schutz vor Ebola-, Marburg- und Lassa-Viren durch Mittel auf US-Bundesebene vom NIH/NIAID im Rahmen des Vertrags HHSN272201700077C finanziert. Die Programme zur Entwicklung von Lassa-Impfstoffen vom NIH/NIAID und von der CEPI sind ergänzend und unterstützen sich gegenseitig. NIAID betreibt und unterstützt die Forschung am NIH, in den USA und weltweit, um die Ursachen von Infektionskrankheiten und immunvermittelten Krankheiten zu erforschen und bessere Mittel zur Prävention, Diagnose und Behandlung dieser Krankheiten zu entwickeln.
Ansprechpartner
CEPI Rachel Grant +44(0)7891249190 Rachel.Grant@cepi.net Mario Christodoulou +44 203 917 4130 Mario.Christodoulou@cepi.net | Profectus BioSciences, Inc. Mary Moynihan M2Friend Biocommunications 802-951-9600 mary@m2friend.com | Emergent BioSolutions Inc. Investoren: Robert G. Burrows Vice President, Investor Relations 240-631-3280 BurrowsR@ebsi.com Medien: Lynn Kieffer Vice President, Corporate Communications 240-631-3391 KiefferL@ebsi.com |
1 US CDC. Lassa fever: fact sheet. https://www.cdc.gov/vhf/lassa/pdf/factsheet.pdf (accessed July 10, 2018)
2 Gov.UK. Lassa fever: origins, reservoirs, transmission and guidelines https://www.gov.uk/guidance/lassa-fever-origins-reservoirs-transmission-and-guidelines (accessed July 10, 2018)
3 WHO. Lassa fever: fact sheet. http://www.who.int/en/news-room/fact-sheets/detail/lassa-fever (accessed July 10, 2018)
4 Gov.UK. Lassa fever: origins, reservoirs, transmission and guidelines https://www.gov.uk/guidance/lassa-fever-origins-reservoirs-transmission-and-guidelines (accessed July 10, 2018)
5 WHO. Lassa fever: fact sheet. http://www.who.int/en/news-room/fact-sheets/detail/lassa-fever (accessed July 10, 2018)
6 WHO. Lassa fever: fact sheet. http://www.who.int/en/news-room/fact-sheets/detail/lassa-fever (accessed July 10, 2018)
7 WHO. Weekly bulletin on outbreaks and other emergencies. http://apps.who.int/iris/bitstream/handle/10665/272981/OEW26-2329062018.pdf (accessed July 10, 2018)
8 WHO. Nigeria battles its largest Lassa fever outbreak on record. https://www.afro.who.int/news/nigeria-battles-its-largest-lassa-fever-outbreak-record (accessed July 10, 2018)
9 Nigeria Centre for Disease Control. Situation report, week 27. file:///C:/Users/sh64/Downloads/An%20update%20of%20Lassa%20fever%20outbreak%20in%20Nigeria_290718_30.pdf